Genius Loci
Genius Loci
Der Geist von Orten und Landschaften in Geomantie und Architektur
von Johannes Heimrath, Lara Mallien208 Seiten
Format: 14,8 X 23,0
Broschur
ISBN: 978-3-927369-22-1
Wenn vom Genius Loci, vom Geist eines Orts, die Rede ist, entsteht in den meisten Menschen ein inneres Bild von der atmosphärischen Qualität, von der Gestalt und vom Wesen der gemeinten Örtlichkeit. Düfte, Farben, Klänge, Formen, die Eigenschaften des Untergrunds, der Ausblick, das spezifische Licht – all das webt eine Gestalt, die als Ganzes wahrgenommen wird und die beeinflusst, was Menschen an diesem Ort fühlen, denken, aussprechen, bauen und gestalten. Warum bemühen wir heute so gern das eher altertümlich anmutende Bild eines „Ortsgeists“? Allem modernen Materialismus zum Trotz, der Orte nur quantitativ vermessen, doch nie qualitativ erfassen kann, hat im Begriff des Genius Loci ein Rest der archaischen Wahrnehmung der Erde als seelenvolles, mit dem eigenen Wesen verbundenes Gegenüber bis in die Gegenwart überlebt. Suchen wir heute nach einer authentischen, unmittelbaren Beziehung zur Erde, deren Kinder wir sind, so ist der Bedeutungskomplex des Genius Loci ein guter Ausgangspunkt dafür.
Die in diesem Buch versammelten Autoren widmen sich dem Phänomen des Ortsgeists aus unterschiedlichen Perspektiven: Der Genius Loci wird in seinem historischen Bedeutungsraum, im naturphilosophischen Kontext, in der zunehmenden Bedeutung für die Architektur und in der künstlerisch-intuitiven Wahrnehmung untersucht und mit dem Begriff der Anima Loci, der „Seele des Orts“, vervollständigt. Die Beiträge stammen von Marco Bischof, Stefan Brönnle, Robert Josef Kozljanic, Hans-Jörg Müller, Johanna Markl, Nigel Pennick und Tomás Valena.
Aus dem Inhalt
Genius und Daimon
Lebenskraft der Erde
Die Seele des Ortes
Zentren der Welt
Das Konzept des Genius Loci in der Architektur
Die Biografie von Orten
Weltreligionen und Genius Loci
Der Genius Loci in der Praxis der zeitgenössischen Geomantie