Das Malspiel und die natürliche Spur
Das Malspiel und die natürliche Spur
Malort, Malspiel und die Formulation
von Arno SternErschienen am 29.04.2014
136 Seiten
Format: 15,8 X 24,0
Broschur mit Klappen
4. Auflage!
ISBN: 978-3-927369-14-6
Die Lust zu malen ruht in jedem Menschen. Die traditionelle Erziehung, vor allem in der Schule, versucht, dieses natürliche Bedürfnis zur Kunst hinzuleiten. Wird dies jedoch vermieden, so kann sich daraus eine vollkommen andere Äußerung entwickeln: Arno Stern spricht von der Spur. Anders als ein Kunstwerk ist die Spur für keinen Empfänger bestimmt. Sie entsteht aus dem ureigenen Bedürfnis des Menschen, sich schöpferisch auszudrücken, und wendet sich ausschließlich an den malenden Menschen selbst. Kann sich die Spur von äußeren Faktoren unbeeinflusst entfalten, wird sich der Mensch des vollen Potenzials seiner Fähigkeiten und seiner Unabhängigkeit vom Urteil anderer bewusst.
Die farbige Spur auf dem Blatt ist bisher fast immer als Kunst betrachtet und gefördert worden. Praktisch nirgends konnte in der Spur Unsagbares formuliert werden, das für keinen Fremden bestimmt ist. Erst seit es den Malort gibt, mit dem Arno Stern die Voraussetzungen geschaffen hat, die eine derartige Äußerung ermöglichen, konnte sich jene unerprobte Fähigkeit entwickeln, aus der die »Formulation« entsteht.
Arno Stern sieht sich als Dienenden im Malspiel, der weder die Malenden belehrt, noch ihre Bilder interpretiert. Sein Forschungsbereich, die Ausdruckssemiologie, ergründet Eigenart, Bestandteile und Abläufe der Formulation. Während seiner zahlreichen Aufenthalte bei Urwald- und Wüstenbewohnern (unter anderem in Peru, Afghanistan, Mexiko, Guatemala, Äthiopien, Nigeria und Neuguinea) konnte Arno Stern seine Erkenntnisse aus der täglichen Praxis des Malorts vertiefen und zu einem Universalgefüge erweitern.
Das Buch sei allen ans Herz gelegt, die dem zeichnenden Kind begegnen – Eltern, Erziehern, Pädagogen – oder die dem erwachsenen Menschen zum Wiederfinden seiner spielerischen Mal-Lust verhelfen wollen.
Rezensionen
von Elke Schmitter in Der Spiegel, 23/2008
Stern ist Forscher im eigenen Auftrag. Er ist Pionier auf seinem Gebiet, vergleichbar jenen Polarforschern, die zugleich Entdecker und Vermesser des Unbekannten waren.